Ihre Reiseleitung: Renate Himmel
Manch einer wird sich schon gefragt haben, wieso ein Wanderweg bei Salurn den Namen des Nürnberger Künstlers, Grafikers und Kunsttheoretikers trägt, der zu den vielseitigsten Persönlichkeiten der Kunstgeschichte zählt und die deutsche und niederländische Kunst entscheidend beeinflusste. Nicht nur Goethe kam auf seiner Reise nach Italien durch Südtirol. Von Neumarkt bis nach Segonzano verläuft der historische Pfad, den Albrecht Dürer 1494 bei seiner ersten Italienreise beschritt. Italien, das Zentrum der Renaissance, muss eine enorme Anziehungskraft auf ihn ausgeübt haben… Hochwasser zwang ihn, das Etschtal zu verlassen und den Weg über das Cembratal zu nehmen. Dürer war von der Landschaft so beeindruckt, dass er 22 Aquarelle mit den Landschaften Südtirols und des Trentino anfertigte, die uns heute wie durch ein Zeitfenster in die damalige Welt zwischen Mittelalter und Renaissance zurückblicken lassen. Heute sind die natürlichen "Modelle“ und der Weg durch Gedenksteine mit den Künstlerinitialien "AD“ gekennzeichnet. Wandern Sie mit uns auf Dürers Spuren, besuchen Sie Orte, Täler und Wälder, die man bereits in den Aufzeichnungen des deutschen Künstlers finden kann und lassen Sie sich, wie einst Dürer, von der Landschaft verzaubern, die besonders im Herbst, wenn sich die Wälder bunt färben, einen ganz besonderen Reiz ausübt.
01 Anreise
Fahrt nach Neumarkt und Bezug Ihres Zimmers. Am Abend gemeinsames Abendessen im Restaurant des Hotels.
02 Wanderung im UNESCO-Welterbe Geoparc Bletterbach
Auf der Wanderung durch die Bletterbachschlucht unternehmen Sie eine Reise durch Jahrmillionen. Die Schlucht präsentiert sich wie ein geöffnetes Buch, in dem mehr als 40 Millionen Jahre der Erdgeschichte nachgelesen werden können und Ihnen einen Blick in das Innere der Berge sowie in die Welt der Gesteine und in den Aufbau der Dolomiten gewährt. Ausgangspunkt Ihrer Wanderung ist das Besucherzentrum von Aldein. 16 Tafeln entlang des Weges, welcher durch die Schlucht verläuft, informieren über die verschiedenen Gesteinsschichten und die zahlreichen Funde von Pflanzen Gehölzen, Ur-Meerestieren und Muscheln.
Wanderweg: ca. 8 km, Schwierigkeitsgrad mittel, Höhenunterschied ca. 300 m, Gehzeit ca. 3,5 Std.
03 Panoramawanderung im Etschtal
Rundgang durch die schmucke Marktgemeinde Neumarkt mit ihren malerischen Laubengängen sowie Natur- und Kulturdenkmälern. Im Anschluss fahren Sie zum romanischen Pilgerhospiz "Klösterle“ aus dem 12. Jh., das schon Albrecht Dürer auf seinem Weg nach Venedig als Unterkunft diente (Außenbesichtigung)! Ab Laag wandern Sie auf dem Dürerweg. Ihr Weg führt Sie über eine römische Steinbrücke nach Buchholz. Mit dem Bus fahren Sie hinunter nach Salurn. An keinem anderen Ort an der Südtiroler Weinstraße, so sagt man, ist man dem Süden näher. Stattliche Gebäude aus Renaissance und Barock prägen das Bild des südlichsten Dorfes Südtirols. Nach der individuellen Mittagspause in Salurn wandern Sie hinauf zur mittelalterlichen Haderburg mit ihrer atemberaubenden Aussicht.
Wanderweg: ca. 12 km, Schwierigkeitsgrad mittel, Höhenunterschied 550 m, Gehzeit ca. 4,5 Stunden.
04 Weiter auf den Spuren Dürers in Buchholz
Bei Buchholz ist ein kleiner Laubwald in eine wahre Fabelwelt verwandelt worden. Im Skulpturengarten der Künstlerin Sieglinde Tatz Borgogno, der auch als "Garten der Sehnsucht“ bekannt ist, sprießen riesige Hände aus dem Boden, bronzene Figuren stehen zu zweit oder allein im Wald und Tafeln erinnern an die Chancengleichheit von Mann, Frau und Kind. Die Ausstellung zeigt 560 Kunstwerke in Bronze, Marmor und Keramik, entlang des Weges laden Bänke zum Verweilen ein. Vom Freilichtmuseum aus bieten sich Ihnen immer wieder schöne Panoramablicke auf das Etschtal.
Nach dem Spaziergang im Skulpturengarten führt Sie der Wanderweg an einem Bach entlang durch Obst- und Weingärten und einen herbstlichen Buchenwald. Sie erreichen die Gaststätte "Sauch“ zur Mittagspause. Im Anschluss Wanderung über die Vogelfanghütte Roccolo Sauch zurück zum Bus, der kurz vor Buchholz auf Sie wartet.
Wanderweg: ca. 14 km, Schwierigkeitsgrad mittel, Höhenunterschied 550 m aufwärts, 740 m abwärts, Gehzeit ca. 4,5 Stunden.
05 Lago Santo, Cembra und Segonzano
Mit dem Bus fahren Sie bis zum Porphyrbruch im Val di Cembra. Von dort gelangen Sie über einen 3 km langen Fußweg aufwärts bis zum "Lago Santo“, einem zauberhaften See auf 1200 m. Sie wandern am Seeufer entlang und dann bergab bis nach Cembra, wo Sie die Mittagspause verbringen. Von dort führt Sie die Wanderung durch das romantische Cembratal. Wie einst Albrecht Dürer überqueren Sie die Brücke "Cantaliga“. Vorbei geht es an der Burgruine "Segonzano“, wo Dürer bei seiner Durchreise übernachtete, bis zu den Erdpyramiden. Die Erdpyramiden von Segonzano sind ein Meisterwerk der Natur und eine der weltweit bekanntesten und meist studierten geologischen Erscheinungen. In Reihen angeordnete Säulen, die bis zu 20 m hoch sind und meist mit einem großen Porphyr-Stein bedeckt, beeindrucken die Besucher.
Wanderweg: ca. 13 km, Schwierigkeitsgrad mittel, Höhenunterschied 400 m aufwärts, 700 m abwärts, Gehzeit ca. 5 Stunden.
06 Auf den Spuren Ötzis und (Bio)Weingenu ss
Nach einem ausgiebigen Frühstück Fahrt nach Bozen. Im Rahmen einer Führung im Archäologischen Museum erfahren Sie viel über den 1991 in den Ötztaler Alpen aufgefundenen Mann aus dem Eis. Im Anschluss Mittagspause und freie Zeit zum Stadtbummel unter den bekannten Bozener Lauben.
Auf dem geführten Rundgang durch das Bio-Weingut Othmar Sanin entdecken Sie am Nachmittag ca. 30 essbare Wildkräuter und erfahren deren Anwendungsmöglichkeiten und Heilwirkungen. Zur Kostprobe der Bio-Weine sind Sie natürlich auch eingeladen!
07 Seiser Alm
Mit der Umlaufbahn schweben Sie hoch zur Seiser Alm. Genießen Sie den herrlichen Blick auf das Weltnaturerbe Dolomiten mit den Bergspitzen Langkofel, Plattkofel, Schlern und Sellagruppe. Von hier brechen Sie auf zu Ihrer Wanderung auf dem Puflatsch-Rundweg. Im steten Anstieg durch Wald und Wiesen gelangen Sie, an der Tschötsch Alm vorbei, zum Bergrestaurant Puflatsch auf 2.100 m Höhe.
Oben angekommen haben Sie das steilste Stück des Weges auch schon hinter sich gebracht.
Nach der Mittagspause wandern Sie, teils eben, teils im leichten Anstieg, durch Wiesen und Heiden zum Fillner Kreuz. An diesem östlichsten Aussichtspunkt des Puflatsch eröffnet sich Ihnen ein wahrlich imposanter Ausblick auf das Grödental und die umliegende Bergwelt.
Im leichten Anstieg wandern Sie weiter über den sanften Bergrücken zum höchsten Punkt des Puflatsch auf fast 2.200 m Höhe. Von hier ist die Arnika Hütte nicht mehr fern, die mit ihrer Sonnenterrasse zur genüsslichen Einkehr einlädt.
Nach einer wohl verdienten Rast führt Sie der Weg durch aussichtsreiche Wiesen und Heiden zurück zur Bergstation der Seiser-Alm-Bahn.
Wanderweg: ca. 10 km, Schwierigkeitsgrad mittel, Höhenunterschied 350 m, Gehzeit ca. 3 Stunden.
8. Tag: Rückreise
