Reiseleitung: Prof. Dr. Dr. h.c. Ludwig Tavernier
Italiens unberührter Schatz im Süden
Bitte beachten Sie, den neuen Reisetermin: 12.10.-19.10.2023!
"Wenn man die Basilikata sieht, sieht man Felder, Weinberge und wunderschöne Landschaftsstriche. Man sieht die Welt so, wie sie sein sollte.“ (Francis Ford Coppola über die Heimat seiner Vorfahren).
Zwischen den beliebten Urlaubsgebieten Kalabrien und Apulien liegt diese dünn besiedelte und ursprüngliche Region im Süden Italiens. In der noch weitgehend unbekannten Basilikata entdecken Sie charmante Dörfer und kleine Städtchen, die mit Stolz ihre sehenswerten Kulturschätze aus der Antike und dem Mittelalter präsentieren. Immer wieder begegnen Sie den Normannen und Friedrich II., die das Gebiet zwischen dem Monte Vulture und Potenza mit ihren Castelli bis heute prägen. Die Berge mit ihren imposanten Felsformationen bieten immer wieder wundervolle Ausblicke in die oftmals unberührte Natur. Auch die kulinarischen Genüsse und die Gastlichkeit der Bewohner sind geprägt von Bodenständigkeit. Auf Ihrer Reise in die geheimnisvolle Basilikata besuchen Sie die Stadt Matera mit ihren berühmten Höhlenwohnungen. Sie gehen auf Entdeckungstour durch die verwunschenen Gassen des verlassenen Dorfes Craco, erfahren mehr über die Geheimnisse des Pane di Altamura und lassen sich von den pittoresken Dörfern in den lukanischen Dolomiten verzaubern.
01 Anreise
Flug von Frankfurt nach Bari o.ä. (Umsteigeverbindung möglich). Fahrt zu Ihrem Hotel. Gemeinsames Abendessen.
02 Sassi in Matera und die Krypta der Erbsünde
Fahrt in die wohl berühmteste Troglodytenstadt Italiens, nach Matera. Sie spazieren durch die Gassen der Altstadt mit ihren Sassi (UNESCO Weltkulturerbe), wie die Höhlenwohnungen genannt werden. In den 1950er Jahren wurden die Bewohner der Höhlensiedlung gezwungen, diese zu verlassen, um in modernen Vierteln zu leben. Damals dachte niemand, dass diese Höhlen das Symbol der Wiedergeburt dieser Stadt sein würden. Rund um Matera gibt es nicht nur Höhlenwohnungen, sondern auch hunderte Felsenkirchen. Eine begeistert besonders: Die Fresken der "Krypta der Erbsünde“ stammen aus dem 8. Jh. – sie gilt als die "Sixtinische Kapelle der Felsmalerei“. Gemeinsames Abendessen im Hotel.
03 Craco - città fantasma und Aliano
Eine Stunde von Matera entfernt liegt auf einem Berg ein gespenstisch wirkender Ort. Craco, oder besser das, was von der einstigen Kleinstadt übrig ist. Der Ort ist heute eine città fantasma – eine Geisterstadt. Ein Erdrutsch in den 1960er Jahren sorgte dafür, dass die Bewohner ihre Häuser verlassen mussten. Im Tal entstand mit Craco Peschiera ein neues Dorf, das alte Craco verfiel zusehends und versprüht heute eine eindrucksvolle, fast mystische Atmosphäre. Kein Wunder, dass Hollywood das verlassene Städtchen mit seiner in Fels geschlagenen altertümlichen Kulisse als Drehort entdeckte. Neben dem Bondstreifen "Ein Quantum Trost“ wurde auch Mel Gibsons "Die Passion Christi“ teilweise hier gedreht. Die Fahrt führt Sie weiter nach Aliano, das spektakulär auf einem steilen Bergrücken liegt. Der Ort wurde durch das Buch Cristo si è fermato a Eboli ("Christus kam nur bis Eboli“, 1945) von Carlo Levi berühmt, der darin seine Erlebnisse und Eindrücke sowie die ärmlichen Lebensverhältnisse in der Zeit des Faschismus in der Region der Basilikata beschreibt. Gemeinsames Abendessen im Hotel.
04 Altamura - die Backstube Italiens und die Felsenkirchen von Mottola
Heute machen Sie einen Abstecher in die Nachbarregion Apulien. Schon zu römischen Zeiten nannte man Altamura die Stadt des Brotes (città del pane). Sie ist von Hartweizenfeldern umgeben, die den Backstuben das nötige Getreide liefern. Bei einer Brotverkostung in einer antiken Backstube erfahren Sie mehr über die Geheimnisse des Pane di Altamura. Im Anschluss spazieren Sie durch das historische Zentrum. Die Präsenz von Friedrich II. ist noch immer in jedem Viertel spürbar. Der römisch-deutsche König und Kaiser des römischen Reiches ließ die Stadt nach der Zerstörung durch Sarazenen-Angriffe im 13. Jh. neu gründen und zur Handelsstadt ausbauen. Er war es auch, der den Bau der eindrucksvollen Kathedrale Santa Maria Assunta und des charakteristischen Gassensystems in Auftrag gab. Das sog. Claustro besteht aus einem Innenhof, der von mehreren Wohnhäusern eingeschlossen wird und sich nur auf einer Seite zur Straße hin öffnet. Typisch für die einzigartigen Claustri ist das bunte Zusammenspiel verschiedener architektonischer Elemente: Treppen, Bögen, Balkone, Logen, kleine Terrassen, Galerien und dekorative Verzierungen wie Masken, Wappen, Votivbildern etc. Anschließend kommen Sie nach Mottola. Weiß am Hügel leuchtet das Städtchen, das berühmt ist für die eindrucksvollen Felsenkirchen im und um das Dorf herum. Die künstlerisch wertvollen und variationsreichen Fresken sind von besonderer Schönheit und scheinen die Zeit perfekt überdauert zu haben. Gemeinsames Abendessen im Hotel.
05 Freier Tag oder fakultativer Kochkurs in einer Masseria
Gestalten Sie den Tag heute nach eigenen Wünschen. Fakultativ haben Sie die Möglichkeit, in die Geheimnisse der Regionalküche der Basilikata einzutauchen. Sie verbringen den Tag auf einem authentischen Landgut in der Murgia Materana und lernen von einer waschechten süditalienischen Hausfrau alle Geheimnisse um hausgemachte frische Nudeln und typisch italienisches Brot. Beim anschließenden Mittagessen können Sie Ihre Kochkünste und die von Ihren Mitreisenden beurteilen.
06 Melfi und Venosa
Fahrt durch die sanften Hügel der Provinz Potenza ins mittelalterliche Melfi am Fuße des Monte Vulture. Durch die Porta Venosina betreten Sie die Altstadt mit ihren zahlreichen Adelspalästen. Im Palazzo della Corte aus dem 16. Jh. ist heute das Rathaus untergebracht. Der Palazzo del Vescovado stammt ursprünglich aus dem 11. Jh., wurde jedoch im Barockstil umgebaut. Majestätisch gibt sich auch das Kastell oberhalb der Stadt, das aus der Zeit der Normannen stammt. Acht Türme verstärken den Mauerring, der einen palastartigen Innenbau umschließt. Im Anschluss werden Sie auf einer Masseria zu einem Imbiss mit typisch lukanischen Produkten erwartet. Gestärkt geht es weiter nach Venosa, die Geburtsstadt des Dichters Horaz. Das Städtchen ist ein wahres Kleinod am gleichnamigen Flüsschen. Frühgeschichtliche Funde aus dieser Gegend bestücken heute Museen in ganz Italien. Nach der Besichtigung der Altstadt widmen Sie sich dem Archäologischen Nationalpark. Hier sind die Reste der römischen Therme, des Amphitheaters und eines Baptisteriums aus dem 5. Jh. zu sehen. Das bedeutendste Monument ist die Abteikirche Santissima Trinità. Eine geplante Monumentalkirche, deren Bauarbeiten um die Mitte des 12. Jh. eingestellt und nie vollendet wurden, weshalb sie heute als "Incompiuta“ – die Unvollendete bezeichnet wird. Gemeinsames Abendessen im Hotel.
07 Castelmezzano und Pietrapertosa
Romantisch eingebettet in die Landschaft der lukanischen Dolomiten liegt unterhalb von Felsspitzen Castelmezzano. Bereits aus der Ferne wirkt der Ort, der zu den schönsten Dörfern Italiens zählt, geradezu märchenhaft. Steile Treppen, enge Straßen, einige Kapellen und Kirchen laden dazu ein, entdeckt zu werden. Genießen Sie schöne Ausblicke von der Piazza Emilio Caizzo auf das Dorf sowie auf die Landschaft rundum. In einer nahegelegenen Weinkantine kosten Sie die süffigen regionalen Tropfen bevor Sie Pietrapertosa erreichen. Das Nachbardorf von Castelmezzano ist mit 1.088 m der höchstgelegene Ort der Basilikata und besticht mit seiner grandiosen Felsenkulisse und dem Weitblick in die umliegende Landschaft. Bei einem Rundgang durch die Altstadt sehen Sie die Kathedrale San Giacomo mit Gemälden und Fresken aus dem 15. und 16. Jh. Gemeinsames Abendessen im Hotel.
08 Abschied von der Basilikata
Transfer zum Flughafen und Rückflug (Umsteigeverbindung möglich).